Dialog

Unsere Gesellschaft ist geprägt von kultureller Pluralität und religiöser Vielfalt und diese Realität wird häufig als problematisch oder herausfordernd bezeichnet. Dialogisches Handeln im Alltag und im professionellen Leben ermöglichen Sensibilisierung, Kooperatives Problemlösungshandeln, Empowerment und lehrreiche Debatten (Gritt Klinkhammer 2011), die zu einem gelungenen Miteinander in unserer Gesellschaft führen. Deshalb sehen wir Spannungsfelder als Lernfelder, in denen wir mit dialogischem Handeln präventiv gegen Hass, Gewalt, Vorurteile, Unwissen und gegen Fundamentalismus wirken können und zur Sicherung des Zusammenlebens in Frieden und Freundschaft beitragen können. Dabei kann jeder und jede seine Identität wahren und pflegen sowie den Reichtum der Unterschiede und der Vielfalt einbringen.

Diversität

Gesellschaftliche Vielfalt sehen wir als eine Chance, in der wir allen Menschen mit Respekt und Wertschätzung entgegnen können. Dadurch schützen wir die Menschenrechte, stärken die Menschenwürde und wirken an Chancengerechtigkeit und Inklusion in unserer Gesellschaft mit.

Bildung

Wir lernen alle voneinander. Dabei kann jeder beitragen und sein Wissen weitertragen – das ist auch das Prinzip des Löwenzahns. Wir schaffen durch unsere Projekte, Vernetzungen und Unterstützungen, Möglichkeiten der Hilfe zur Selbsthilfe und gesellschaftlicher Mitgestaltung. Unsere wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Thematiken zeugt von einer Professionalität und unterstützt unser Vorhaben.

Dementsprechend beschreiten wir Miteinander einen Weg von Bildung, Begegnung und interkulturellem Austausch. Ziel ist eine Identitätsstabilisation auf individueller als auch auf kollektiver Ebene. Dies gelingt uns mittels diverser Angebote, welche auf dem wissenschaftlich fundierten Hindiba-Grundkonzept basieren (Dissertation zum Thema Integrationsforschung, Alina Knoflach). Dazu zählen die Stärkung und Förderung von Resilienz und Prospektion. Ersteres kann als vergangenheitsorientierter Aspekt angesehen werden, wodurch kulturspezifischen, sozialgemeinschaftlichen und gesellschaftlichen Traditionen, Rituale oder Gewohnheiten nicht nur wertschätzend entgegnet wird, sondern diese dadurch auch aufrechterhalten bleiben und weitergeführt werden. Im Sinnbild des Löwenzahns stellen jene Komponenten die Wurzeln, also die primären Identitätsstrukturen dar. Zweiteres versteht sich als zukunftsorientierter Aspekt, welcher in erster Linie auf Komponenten der Hoffnung, Ziele und Motivation fußt und somit das Wachstum der Löwenzahnpflanze veranlasst. Die vergangenheits- und zukunftsorientierten Aspekte stehen in ständiger Wechselwirkung der Gegenwart. Sie gilt in ihrer Gestalt als Voraussetzung für die Resilienz und Prospektion, wenn zumindest gegenwärtige Lebensbereiche existieren, die folgende Komponenten abdecken: Orientierung und Anhalt durch Sinnhaftigkeit, Struktur und Regelmäßigkeit sowie durch (An-)Erkennung, Respekt, Wertschätzung und Zu(-sammen-)gehörigkeit.

Als Verein Hindiba sehen wir es als unsere Aufgabe, diese grundlegenden Prämissen durch ein vielfältiges Angebot für unsere Teilnehmer:innen zu gewährleisten. So kann jeder und jede auf individuelle Art und Weise eine unterstützende Wirkung bei alltäglichen Herausforderungen erfahren. Das bedeutet symbolisch gesprochen, Samen zu säen, sodass tiefe Wurzeln für einen stabilen Lebensweg entstehen, die für den Entwicklungsprozess des Löwenzahns als kräftige Pflanze, die weiterwachsen und blühen kann, notwendig sind. Sind die Samen ausreichend gereift, besitzen sie die notwendige Kraft, um weiterzufliegen, neue Wurzeln zu schlagen und den Entwicklungsprozess von neuem beginnen zu lassen – somit selbst diese Verantwortung zu übernehmen und zu einem besseren Miteinander beitragen.