Die Anfänge von Hindiba waren bescheiden: Wir begannen damit, in einer Unterkunft für geflüchtete Menschen Deutsch zu unterrichten, stießen jedoch bald an räumliche Grenzen. Ameer, unser Vereinsmanager und Dolmetscher, entdeckte den Begegnungsbogen des Integrationsbüros Innsbruck, und wir fragten dort an, ob wir den Raum für unsere Unterrichtseinheiten nutzen dürften. Heute können wir uns kaum noch vorstellen, wie Hindiba ohne diesen Ort und ohne die Unterstützung von Elfendi Onay, dem Vereinsvorstand des Integrationsbüros, und Corinna Onay - Hofinger, die uns stets beratend zur Seite steht, existieren könnte.
Ameer ist das Herzstück unseres Vereins – nicht nur wegen seines fast täglichen Einsatzes, sondern vor allem, weil er seine Aufgaben im Verein mit so viel Herzblut und persönlichem Engagement erfüllt. Seine eigenen Erfahrungen als fluchtmigrierter Mensch, insbesondere während des Asylverfahrens, haben ihn geprägt und motiviert, anderen in dieser herausfordernden Zeit Halt zu geben, Orientierung zu schaffen und Gemeinschaft zu fördern. Gemeinsam zeigen wir Menschen Perspektiven auf und ermutigen sie, ihren Weg mit Zuversicht zu gestalten.
Menschlichkeit und Offenheit, Erfahrung und Kompetenz prägen unser Ehrenamt und spiegeln sich in unserem Leben und unserer Arbeit im Verein wider. Aufgrund der interkulturellen Zusammensetzung unseres Teams sind wir selbst ein Beispiel für das Erreichen unserer Ziele – Miteinander und Füreinander – und bilden eine Brücke zwischen Kulturen.
Der Soziologe Aladin El-Mafaalani beschreibt, dass Begegnungen mit dem Fremden oder unsicheren Situationen einerseits Zurückhaltung und Vorsicht, andererseits aber auch Neugier und Interesse auslösen können. In unserer Rolle als Brückenbauer fördern wir gezielt diese Neugier. Sie hilft dabei, Ängste in Phasen der Unsicherheit abzubauen und ermöglicht eine kontinuierliche Neudefinition von Grenzen.
Somit ist der Verein Hindiba Anlaufstelle, Anker und Wendepunkt.
Unser Team
Vereinsvorstand:
Ameer Al-Freeji
Dr.phil. Alina Knoflach, BE.d.Univ. MEd
Vereinsmitglieder:
Selin Wratschko
Mag. Laura Went
Khalil Mahasen
Zahraa Al Ugaili
Ghaith Mohamed
Bilasem Aldlieme
Sali DJ
Erfahrungen, die verbinden
„Gemeinsam wachsen, gemeinsam helfen“
Hallo, meine lieben Freunde!
Mein Name ist Naif, ich komme aus Syrien.
Ich bin seit 13 Monaten hier und bei Hindiba seit 8 Monaten.
Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz für mich und meine Freunde.
Wir verbringen viel Zeit mit Ihnen, um Deutsch zu lernen.
Wir hatten einige Feste, ich habe neue Freunde gefunden und wir tauschen uns aus.
Ich arbeite seit 6 Jahren im humanitären Bereich und helfe unserem syrischen Volk in den Lagern und in der Türkei. Ich bin nach Österreich gekommen und habe bei Hindiba eine Möglichkeit gefunden, meine humanitäre Arbeit fortzusetzen, um allen zu helfen, die Unterstützung brauchen.
Ich sehe, dass das Hindiba-Team ein sehr gutes Team ist, das Fähigkeiten, Kompetenzen und Interessen in diesem Bereich willkommen heißt. Sie versuchen, ihre Samen überall grenzenlos zu verbreiten und Grund für das Wachstum anderer Blumen zu sein, bis sie ihre Ziele erreichen.
Ich hoffe, dass Sie Hindiba alle unterstützen, denn es wird Grund für das Glück vieler sein und ihnen Hilfe und Unterstützung bieten, so wie es bei uns der Fall war.
Ich bleibe bei Ihnen, um zu geben, was ich geben kann, und ich möchte von Ihren Erfahrungen profitieren, lernen und sie an meine Freunde in Syrien weitergeben, die den Menschen helfen.
Danke, Hindiba!
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und hoffe, dass Sie weiterhin so engagiert arbeiten.
(Naif, Innsbruck 15.09.2022)
„Wenn Samen wieder wachsen“
Ich heiße Ahmed.
Ich komme aus Syrien.
Ich bin seit sechs Monaten in Österreich.
Ich habe das Hindiba-Team vor vier Monaten kennengelernt. Sie haben mir geholfen, Deutsch zu lernen.
Wenn ein Löwenzahn zerbricht, breitet er seine Samen um sich herum aus, und diese Samen fangen neu an zu wachsen. Als unser Land wegen des Krieges zerbrach, kamen wir hierher. Weil wir die Sicherheit verloren haben, sind wir hier. Und wenn man die Sicherheit in seinem Land verliert, muss man sich ein anderes Land suchen, in dem es Sicherheit gibt, damit man leben kann, denn trotz der Schwierigkeiten ist das Leben lebenswert.
Wir wollen niemandem zur Last fallen, aber der Krieg hat uns dazu gezwungen.
Ich möchte Österreich danken.
Ich möchte dem Hindiba-Team danken.
Danke sehr.
(Ahmed, Innsbruck 02.07.2022.)
„Vom Wind getragen – angekommen“
Guten Tag. Mein Name ist Jasin.
Ich bin 21 Jahre alt.
Ich komme aus Syrien und bin seit sechs Monaten in Österreich.
Ich glaube, dass die Geschichte von Hindiba gut zu mir passt. Also habe ich diese kurze Geschichte geschrieben:
„Wenn der Wind kommt und die Samen vertreibt – das macht der Krieg das mit uns. Krieg. Das ist das Schlimmste, was die Menschen je geschaffen haben. Die Samen fliegen weit, in andere Länder, unter schwierigen Umständen. Die Samen finden manchmal neue Orte, um zu wachsen. Letztendlich bringt der Wind die Samen zu fruchtbarem Boden. Ich denke, dass ich hier meine Wurzeln schlagen kann. Natürlich bin ich hier unter liebevollen Menschen, und jetzt bin ich hier mit dem Löwenzahn-Team, Ameer und Alina. Ich danke ihnen. Sie haben mir mit dem Deutschkurs sehr geholfen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Danke fürs Zuhören.“
(Jasin, Innsbruck 02.09.2022.)
„Hoffnung, die Wurzeln schlägt“
Hallo, mein Name ist Hayat.
Ich bin 40 Jahre alt und komme aus Syrien.
Wegen des Krieges musste ich meine schöne Heimat Aleppo verlassen. Ich habe von Sicherheit, Gerechtigkeit und Gleichheit in Österreich gehört. Es wurde zu meinem Traum, in Österreich zu leben.
Jetzt bin ich seit einem Jahr hier in Österreich. Ich bekomme keinen Deutschkurs, daher bin ich dankbar, dass ich mit dem Hindiba-Team Deutsch lernen kann. Das Leben hat mir in den letzten Jahren viel Geduld abverlangt, aber ich habe immer noch genug davon und viel Hoffnung, dass ich mir hier ein neues Leben aufbauen kann. Und ich habe Hoffnung, dass es auf der ganzen Welt Sicherheit, Gerechtigkeit und Gleichheit geben wird.
(Hayat, Innsbruck 02.12.2024)
„Samen, die wachsen – wo immer sie hinfallen“
Guten Tag, ich bin Hussein.
Ich komme aus Syrien und bin seit neun Monaten hier. Als ich in Österreich angekommen bin, habe ich mit dem Hindiba-Team begonnen, Deutsch zu lernen – seit sieben Monaten. Jetzt lerne ich neben Deutsch auch Mathematik und Englisch, weil ich Fahrzeugingenieur werden will. Das Hindiba-Team hilft mir dabei. Wir haben unser Team Hindiba genannt, weil wir ihm sehr ähnlich sind: Er fliegt und wächst, wo immer er hinfällt.
Ich danke den Österreicherinnen und Österreichern, die mich aufgenommen haben.
Ich wünsche Ihnen ein glückliches und schönes Leben.
Danke, Österreich.
Danke, Löwenzahn.
Dankeschön.
(Hussein, Innsbruck 04.07.2022.)